Zertifiziertes Streckenkonzept für Thüringer Loipen – Langlaufzentrum „Dreiländereck – Thüringer Rhön“ entsteht

Wintersportfans dürfen sich freuen: Die Loipen und Winterwanderwege im Thüringer Teil des UNESCO-Biosphärenreservats Rhön wurden durch den Deutschen Skiverband (DSV) offiziell als Langlaufzentrum „Dreiländereck – Thüringer Rhön“ ausgezeichnet und einheitlich beschildert. Die vier teilnehmenden Wintersportgebiete sind zusammen ein zertifiziertes Langlaufzentrum. Dank der Förderung durch das Thüringer Umweltministerium in Höhe von rund 82.000 Euro konnte in den letzten drei Jahren damit eine umweltverträgliche Besucherlenkung für den Wintersport umgesetzt werden. In diesem Rahmen entstanden zudem neue Wintersport-Flyer.

Das Gebiet des UNESCO-Biosphärenreservats Rhön ist auch im Winter ein Anziehungspunkt für Einheimische und Gäste. Auch wenn vielerorts der Schnee schon verschwunden ist, bieten die Kuppen der Rhön ein Winterparadies für Skifahrer, Rodler oder Wanderer. Die Winterzeit ist jedoch auch für Flora und Fauna eine wichtige Zeit der Erholung und Ruhe. Umso mehr braucht es eine gezielte umweltverträgliche Besucherlenkung in den Wintersportgebieten. Ein einheitliches, abgestimmtes Streckenkonzept bildet die Grundlage für ein konfliktfreies Wintersportangebot in der Region.

Dies wurde nun mittels der 90-prozentigen Förderung im Rahmen der „investiven Projekte zur nachhaltigen Regionalentwicklung in den Nationalen Naturlandschaften Thüringens“ realisiert. Das Projekt namens „Wintererlebnis im UNESCO-Biosphärenreservat Rhön - Sicher und umweltbewusst auf Spur“ wurde durch den Verein für Heimatpflege, Wandern und Wintersport e.V. (Ellenbogenverein), zusammen mit vielen Ehrenamtlichen, den Kommunen und dem Rhönforum e.V. ins Leben gerufen.

Über das Projekt
Im ersten Teil des Projektes wurde zusammen mit dem Deutschen Skiverband und der deutschen Sporthochschule Köln das rund 100 km lange Streckennetz vor Ort vermessen und nach Schwierigkeitsstufen rot, blau und schwarz kategorisiert und digitalisiert. Die umfangreiche Zuarbeit durch den Projektträger, den Ehrenamtlichen der Region und den Gemeinden war dabei elementar.

Da die Rhöner Loipen nicht alle miteinander verbunden sind, einigte man sich auf vier Teilgebiete: „Hohe Rhön-Ellenbogen“, „Hohe Geba“, „Kaltennordheim – Klings“ und „Kaltenlengsfeld“. Diese wurden abschließend unter dem Namen „DSV nordic aktiv Langlaufzentrum Dreiländereck – Thüringer Rhön“ als ein gemeinsames Langlaufzentrum zertifiziert. Ein Schwerpunkt war auch die Anbindung der Strecken für den Wintersport in Hessen und Bayern. So wurden parallel zu diesem Projekt auch Loipen in Hilders (Gebiet Rhönwald) neu beschildert. Im Schwarzen Moor befindet sich jetzt erstmals auch eine Tafel zu den Thüringer Wintersportgebieten - ein großer Vorteil für den länderübergreifenden Tourismus der Region.

Im zweiten Projektteil wurde im Herbst 2023 mit der neuen Beschilderung entlang der Loipen gestartet. Starttafeln an den zentralen Startpunkten und Wanderparkplätzen, sowie zusätzlich erstellte Flyer zu den vier einzelnen Teilgebieten geben Auskunft über das Loipennetz, Schutzgebiete, Tipps in der Region, sowie sportlichen, vor allem aber auch zu umweltverträglichem Verhalten innerhalb der Gebiete.

Winterspaß im Einklang mit der Natur
Ulrike Schade, Dienststellenleiterin der Thüringer Verwaltung des UNESCO-Biosphärenreservats, äußert sich begeistert: "Es ist wunderbar, dass dieses touristische Highlight durch die Förderung des Thüringer Umweltministerium realisiert werden konnte. Seine Freizeit im Winter in Loipen und auf Wanderwegen in der Thüringer Rhön zu verbringen - und das im Einklang mit der Natur - wird viele Einheimische und Gäste erfreuen. Dem schließt sich auch Projektträger Jens Graf vom Ellenbogenverein an, der sich auf die rege Nutzung der Loipen und Winterwanderwege freut: „Wir hoffen, dass die Winterfreunde in Zukunft rücksichtsvoll mit den Loipen umgehen und die Angebote in Thüringen noch bekannter werden.“

Regina Filler, Geschäftsführerin des Rhönforums e. V., die das Projekt von der Antragstellung bis zum Abschluss eng begleitete, bedankt sich besonders bei Rolf Köhler (Neue Arbeit Thüringen e.V.), der bei der Digitalisierung und Beschilderung rund um die Uhr im Einsatz war. Auch Erik Thürmer, Bürgermeister der Stadt Kaltennordheim richtet ein riesengroßes Dankeschön an die ehrenamtlichen Akteure: „Schon seit Jahrzehnten kümmern sich engagierte Menschen aus der Rhön darum, dass die Loipen im Herbst vorbereitet und während des Saison präpariert werden - tausende Stunden werden jedes Jahr investiert. Ohne die zahlreichen Ehrenamtlichen gäbe es in der Thüringer Rhön keine einzige Loipe im Winter.“Die neu erstellten Wintersport-Flyer sind kostenfrei erhältlich in den umliegenden Touristeninformationen, Verwaltungen der beteiligten Rhöner Kommunen, sowie Gastronomie- und Beherbergungsbetrieben der Region.

Der Flyer ist zudem als Download unter https://www.biosphaerenreservat-rhoen.de/projekte-nachhaltige-entwicklung-thueringen-2023/ellenbogenverein-wintererlebnis erhältlich. Die einzelnen Loipen sind auf dem Tourenportal der Rhön GmbH unter www.touren-rhoen.de/de/p/langlaufen/802441851/ digital abrufbar.

Hintergrund
Das dritte Jahr in Folge fördert das Thüringer Umweltministerium „Investive Projekte zur nachhaltigen Regionalentwicklung in den Nationalen Naturlandschaften Thüringens“. Hierzu zählt der Thüringer Teil des länderübergreifenden UNESCO-Biosphärenreservats Rhön. In den Jahren 2021-2023 erhielten bereits 65 Projekte eine Förderzusage. 21 dieser Projekte wurden erst im Projektaufruf 2023 neu beantragt und werden in diesem Jahr (spätestens bis 2025) umgesetzt. Insgesamt fließen somit ca. 2,1 Millionen Euro in die Region. 

 

Foto 1: Neue Starttafel und Loipenbeschilderung auf dem Ellenbogen. v. l. n. r. Rolf Köhler (Neue Arbeit Thüringen e. V.), Nadja Thürbeck (UNESCO-Biosphärenreservat Rhön – Thüringer Verwaltung), Regina Filler (Rhönforum e. V.), Erik Thürmer (Verwaltungsgemeinschaft Hohe Rhön) / Foto: Nadine Arnrich

Foto 2: Loipenbeschilderung auf dem Ellenbogen: v. l. n. r. Rolf Köhler (Neue Arbeit Thüringen e. V.), Nadja Thürbeck (UNESCO-Biosphärenreservat Rhön - Thüringer Verwaltung), Regina Filler (Rhönforum e. V.), Erik Thürmer (Verwaltungsgemeinschaft Hohe Rhön) / Foto: Nadine Arnrich

Pressekontakt für Bayern, Hessen und Thüringen: Lea Hohmann, Hessische Verwaltung
UNESCO-Biosphärenreservat Rhön, Marienstraße 13, 36115 Hilders, Tel. (0661) 6006 7804 / -9035
E-Mail: presse@br-rhoen.de  Web: www.biosphaerenreservat-rhoen.de

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